06.05.2021 09:40
Eissportzentrum verzichtet auf Defizitgarantie
Umsatzverlust von knapp 70 Prozent - EZO verzichtet dennoch auf Defizitgarantie
Im Dezember wurde von den Oberthurgauer Gemeinden aufgrund der corona-bedingten ausserordentlichen Lage ein Antrag für eine Defizitgarantie zugunsten der EZO Eissportzentrum Oberthurgau AG gutgeheissen. Nun teilte das EZO mit, dass man auf den solidarischen Beitrag nicht zurückgreifen müsse.
Romanshorn Romanshorn Der Verwaltungsrat habe sich zusammen mit der Inhaberfamilie entschieden, auf die Nutzung der Defizitgarantie zu verzichten, heisst es in einer Mitteilung der EZO AG. Dies, obwohl die effektiven Umsatzeinbussen den im Oktober letzten Jahres gemachten Prognosen entsprechen würden und ein Umsatzverlust von knapp 70 Prozent im Vergleich zu anderen Jahren hingenommen werden müsse. Es sei der EZO AG jedoch mit einem drastischen Kosten- und Sparmanagement gelungen, den Fehlbetrag zu minimalisieren. Ohne diese unternehmerischen Massnahmen, so heisst es in der Mitteilung weiter, wäre ein Defizit von über 100 000 Franken entstanden, was eine Ausnützung der von den Oberthurgauer Gemeinden solidarisch gesprochenen Defizitgarantie bedeutet hätte. Die EZO AG hebt in der Mitteilung dennoch die Wichtigkeit der Defizitgarantie hervor und dankt den Oberthurgauer Gemeinden, welche in der Notsituation ohne jegliche Einschränkungen und Auflagen den solidarischen Beitrag gutgeheissen hätten. Entsprechend habe sich der Verwaltungsrat entschieden, zusätzlich zum traditionellen Behördenlass künftig auch auf informativer Basis eine jährliche Veranstaltung durchzuführen.
Im letzten Jahr über 1000 Hotelnächte generiert
Das Eissportzentrum Oberthurgau sieht sich nach dem schwierigen Coronajahr auf seinem Weg bestätigt, wonach man mit der seit 2016 bestehenden Organisation betriebswirtschaftlich optimal aufgestellt sei. Gleichzeitig werde mit den vereinbarten Leistungen zugunsten der Öffentlichkeit ein grosser Mehrwert für den Oberthurgauer Tourismus erbracht, heisst es weiter. Denn: Sogar im Krisenjahr seien dennoch über 1000 Hotelnächte von Gästen des Eissportzentrum im Oberthurgau gebucht worden. «Im vorhergehenden Geschäftsjahr wurden von EZO-Gästen noch über 2500 Hotelübernachtungen in Oberthurgauer Hotels gebucht. Die Zahl wird durch Angehörige von Gästen, Trainern, Scouts und anderen jedoch noch einiges höher sein», so Gregor Müller, Inhaber CEO der EZO AG. In einem normalen Jahr, so Müller weiter, gehe man von einer Wertschöpfung zwischen 500 000 und einer Million Franken zugunsten des Oberthurgauer Tourismus und des Gastgewerbes aus.
«Jeder Öffnungsschritt wird uns helfen»
Nun hoffe man, die Türen für alle Eisfreunde baldmöglichst wieder öffnen zu dürfen. «Corona wird uns hoffentlich nur noch kurzfristig den Takt vorgeben. Jeder Öffnungsschritt wird uns dabei helfen», so Müller. Die Nachfrage nach Camps und Eistrainings sei nochmals angestiegen. «Es ist für uns natürlich auch für die Zukunft sehr ermutigend, zu sehen, in welchem Ausmass sich das EZO mit unserer Organisation und Struktur und trotz finanzstarker, grosser nationaler Konkurrenz einer weiterhin steigenden Beliebtheit erfreut», so Müller weiter. Dabei würden den Verantwortlichen auch die guten Kontakte und Beziehungen, speziell im Eishockeysport, helfen.